Sie sitzt am Küchentisch. Es ist 22:47 Uhr. Die Teetasse in ihrer Hand ist längst kalt geworden. Gegenüber: ein leerer Stuhl. Wieder mal. Er ist unterwegs. Vielleicht arbeitet er. Vielleicht braucht er „Zeit für sich“. Vielleicht weiß er selbst nicht, warum er gegangen ist.

Und sie? Sie fragt sich zum hundertsten Mal, ob sie zu emotional war. Ob sie zu viel gesagt hat. Zu bedürftig war. Ob sie sich hätte mehr zurückhalten müssen.

Und irgendwo in ihr ist diese dumpfe Ahnung: „Ich verliere mich wieder.“

Die Beziehung zwischen Bindung und Trauma

Es gibt einen Schmerz, der nicht laut ist. Sondern leise. Subtil.
Es ist der Schmerz, zu fühlen, dass du zu viel bist für jemanden, den du liebst.
Oder: dass du nie genug bist, um ihn wirklich zu erreichen.

Diese Dynamik ist kein Einzelfall. Sie ist ein kollektives Muster:
Der eine flieht vor Emotion. Die andere sucht über Emotion Verbindung.

Der vermeidende Bindungsstil (oft beim Mann)

Er liebt sie. Irgendwie. Aber wenn es tief wird, wird es eng.
Wenn sie weint, schweigt er. Wenn sie Nähe will, zieht er sich zurück.
Wenn sie fragt: „Was fühlst du?“ sagt er: „Ich weiß nicht.“

Er hat nie gelernt, sich sicher in Gefühlen zu bewegen.
Seine Strategie? Flucht. Arbeit. Rationalität. Abwehr.

Nicht aus Böswilligkeit.
Sondern weil Nähe in seinem Nervensystem nicht sicher ist.
Weil Emotionalität mit Überforderung gekoppelt ist.

Der ängstlich-ambivalente Bindungsstil (oft bei ihr)

Sie fühlt alles. Sofort. Tief.
Wenn er sich zurückzieht, will sie darüber reden. Klären. Nachfühlen. Hält fest.
Nicht aus Kontrolle. Sondern aus Angst.

Angst, nicht zu genügen. Angst, verlassen zu werden.
Ihre Strategie? Verbindung über Fühlen. Beziehung retten über Reden. Sicherheit schaffen über Lösung.

Ihr Körper ist im Alarmmodus, wenn er sich entzieht.
Sie kann nicht schlafen. Nicht essen. Nicht loslassen.
Denn das System sagt: „Wenn du nicht stark bleibst, verlierst du ihn.“

Trauma reagiert auf Trauma in Beziehungen

Diese Beziehung ist keine zufällige Wahl. Es ist die Begegnung zweier Nervensysteme, die versuchen, zu überleben.

Er: gelernt, zu schweigen, zu funktionieren, nicht zu fühlen.
Sie: gelernt, zu geben, zu retten, zu lieben, um nicht verlassen zu werden.

Beide haben Trauma. Nur anders abgespeichert. Und in der Beziehung aktivieren sie es gegenseitig.

Wenn sie weint, hört er einen stillen Vorwurf.
Wenn er schweigt, fühlt sie sich unsichtbar.

Beide erleben Gefahr, obwohl keiner „schuld“ ist.

Warum sie bleibt, obwohl es wehtut

Weil es vertraut ist.
Weil ihre Kindheit ihr beigebracht hat, dass Liebe wehtun kann.
Dass sie leisten muss, um gehalten zu werden.
Dass sie verstehen muss, wenn der andere nicht kann.

Sie ist nicht „dumm“ oder „abhängig“.
Sie ist traumatisiert. Und sie liebt.

Doch Liebe ohne Grenzen wird zur Selbstaufgabe.
Und genau das beginnt hier zu passieren.

Wann sie sich verliert

Wenn sie die Gespräche beginnt.
Wenn sie sich entschuldigt für Dinge, die sie gar nicht getan hat.
Wenn sie schweigt, obwohl es in ihr schreit.
Wenn sie für zwei fühlt. Zwei trägt. Zwei hofft.

Wenn sie das Ruder der Beziehung übernimmt.
Weil sie glaubt: „Wenn ich nur stark genug liebe, heilt er vielleicht.“

Doch was dann passiert, ist das Gegenteil:
Sie verliert sich.

Wie Heilung beginnt

Nicht mit Trennung.
Sondern mit Bewusstheit.
Mit dem Moment, in dem sie sagt: „Ich merke, dass ich wieder halte.“

Mit einem Rückschritt. Einem Ausatmen. Einer Grenze.
Mit dem Mut, nicht zu retten.
Mit dem Vertrauen, dass wahre Liebe nicht anstrengend ist.

Sie beginnt, sich selbst zu halten. Statt ihn.

Mini-Ritual für den Alltag

„Ich darf mich zurückziehen, bevor ich mich verliere.“
„Ich bin nicht hier, um dich zu tragen – sondern um mit dir zu gehen.“

Leg eine Hand auf dein Herz. Atme. Spüre deine Füße auf dem Boden.
Erinnere dich:

Liebe ist kein Beweis. Kein Opfer. Keine Überanpassung.
Liebe ist ein JA, das aus dir kommt – nicht gegen dich.

Trauma macht aus Liebe ein Muster. Bewusstheit macht aus Liebe Heilung.

Wenn du dich erkennst in dieser Geschichte, wenn du weißt: „Ich verliere mich in Beziehungen, obwohl ich es besser weiß.“

Dann ist das kein Zeichen deiner Schwäche. Sondern deiner Sehnsucht.

Und genau dort beginnt der Weg:

Zurück zu dir. Raus aus den Mustern. Rein in deine Wahrheit.


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Deine Mareike Hummel

Energiearbeit & Mentoring| Founder Alpaka Residenz Humeltamm


Über Mareike Hummel

Ich erinnere dich an das, was unter deinen Mustern, Ängsten und Erwartungen längst lebendig ist: Deine Würde. Deine Kraft. Deine Selbstführung.

Als ehemalige Führungskraft in der Wirtschaft mit Wurzeln in einer bäuerlichen Ahnenlinie kenne ich das Spannungsfeld zwischen Funktionieren und Fühlen und das Verlieren in toxischen Beziehungen- beruflich & privat. Ich weiß, wie leicht man sich in emotionalen Loyalitäten verliert und wie kraftvoll es ist, sich daraus zu lösen, nicht aus Abwehr, sondern aus Bewusstsein. Heute begleite ich empathische Business-Frauen aus emotionalen Verstrickungen, Überverantwortung und Co-Abhängigkeit zurück in ihre Selbstführung und innere Stärke. Mit Tiefe der Energiearbeit, Körperwahrnehmung, Nervensystemregulation und Klarheit. Wenn du bereit bist, deine Kraft nicht länger zu retten, sondern zu halten: Dann lade ich dich ein, in deine LÖWENKRAFT zurückzukehren.

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